Abiturfeier 2024
Auf zum großen Abc
Gießen (bac). Im Rahmen einer liebevoll ausgerichteten Feierstunde erhielten 52 Abiturienten der August-Hermann-Francke-Schule ihre Abiturzeugnisse. In seinem Grußwort beglückwünschte Schulleiter Horst Brombach besonders sieben Schülerinnen und Schüler, deren Durchschnittsnote 1,0 lautete. Insgesamt lag der diesjährige Notendurchschnitt bei 2,05.
»Euer Abitur zeichnet sich durch Nachhaltigkeit aus. Ihr habt damit eine gute Grundlage geschaffen für das, was vor euch liegt.« Allerdings, so Brombach, gehe die Schulzeit weit über das hinaus, was an Punkten im Zeugnis stehe. »Ihr habt Freundschaften geknüpft, die die Schulzeit überdauern werden«, so Brombach. Sein besonderer Dank galt den Eltern, die es ermöglicht hätten, dass die Absolventen die Schule besuchen konnten. »Uns war es wichtig, euch gut zu begleiten und euch Gott nahezubringen. Gott ist der, der dem Leben Ewigkeitswert verleihen will«, sagte Brombach.
Ausgehend vom diesjährigen Abi-Motto »Tiramisu – Crème de la Crème – auch die Elite muss mal gehen«, entwickelte Doron Lukat, Leiter der deutschen Sektion von Operation Mobilisation (OM), den Leitgedanken seiner Festrede, die sich um die Frage drehte: »Was gibt mir Halt?« Auch er habe sich diese Frage immer wieder gestellt. Anhand seines Lebensweges zeigte er auf, dass das Leben nicht nur aus Höhepunkten bestehe und ihm in den größten Krisen Jesus begegnet sei, der ihm Halt gegeben habe. Während seines Studiums des Non-Profit-Managements in London habe er gesehen, dass sich alles bei seinen Kommilitonen um die Karriere gedreht habe, sie aber alle eine unglaubliche Sehnsucht nach Halt in ihrem Leben gehabt hätten. »Da war eine unglaubliche Leere und eine große Angst, Fehler zu machen.« Für ihn sei klar, dass Gott jeden Menschen so gemacht habe, wie er ist, und dass nur er jedem einzelnen Individuum Halt geben könne. Alle anderen Möglichkeiten, etwa materielle Dinge oder sich nur auf seine Gefühle und seinen inneren Kompass zu verlassen, führten langfristig zu nichts, denn sowohl äußere Bedingungen als auch Gefühle könnten sich ändern und seien nicht von Dauer.
Für die Abiturienten sprachen Daniel Glaum und Tristan Gey ihren Dank an die Lehrer und ihre Eltern aus, die sie begleitet hätten. Jeder Lehrer habe das beste aus ihnen herausgeholt. Beide erinnerten an die vielen kleinen Dinge, die das Schulleben so reich gemacht hätten und an die sie sich gerne erinnern wollten.
Die drei Klassenleiter richteten jeweils ermutigende Worte an ihre Abschlussklassen. So meinte Jochen Klautke zu seiner 13a, die er ab der achten Klasse unterrichtet hatte: »Euch stehen alle Türen offen«. Sabine Reichenbach, Klassenlehrerin der 13b, lobte ihre Abgänger als eine freundliche und kreative Klasse, die immer einsatzfreudig gewesen sei. Sie wünschte ihnen, dass sie alles Gute mitnehmen, dass sie Verantwortung übernehmen und offen bleiben, denn Gott habe für jeden einen individuellen Plan. Axel Hollnagel hatte die Klasse 13c vor zwei Jahren übernommen. Er verglich das Leben mit dem kleinen und dem großen Alphabet. Bisher hätten die Schüler das kleine Alphabet gelernt, jetzt müssten sie das große meistern.
Für die Eltern sprach Karl-Peter Pfeiffer. Er dankte für die gemeinsamen Jahre, die die Schüler, Eltern und die gesamte Schulgemeinde gemeinsam verbringen konnten.
Er erinnerte an die Corona-Zeit, die den Zusammenhalt nur noch mehr gestärkt habe. In seinen Dank schloss er all jene ein, die hinter den Lehrern stehen und die die Schule in ihrer Form überhaupt erst ermöglichten. »Orientiert euch an dem, der sein Leben für euch hingegeben hat«, rief er den Abiturienten zu.
Musikalisch umrahmte das Schulorchester unter der Leitung von Sofie Demler den Festakt und der Elternchor verabschiedete die Abiturienten mit zwei Liedern.
Aus der Gießener Allgemeinen Zeitung | 01.07.2024 | Barbara Czernek